Harald Schönherrs Börsentip
KREIS WESEL. Im Westen nichts Neues - die Börsianer starren auf Konjunktur- und Unternehmensdaten und klagen mehr oder weniger leise vor sich hin. Bieten sich im Osten Europas Chancen wie im Goldrausch? Welche Auswirkung wird die EU-Erweiterung haben? Grundsätzlich sind Analysten namhafter Banken der Meinung, die Osterweiterung könne sich auf die Aktien- und Immobilienmärkte durchaus positiv auswirken.
So ist zu erwarten, dass vermehrt Top-Standorte von großen Konzernen in den großen Osteuropäischen Städten nachgefragt werden könnten. In den nächsten Tage wird z.B. eine nach Einschätzung der WestLB interessante Immobilie auf den Markt gebracht: "Slovansky dùm" - Slawisches Haus von SachsenFonds. Eine in Prag zentral gelegene Einzelhandels-, Büro-, Gastronomie- und Kino-Immobilie. Die Architektur wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Für eine Beteiligung ab 15.000 Euro sind die Angaben im Prospekt maßgeblich. Diese weisen eine steuerfreie Ausschüttung von 8% ab 2004, steigend auf 9% im Jahre 2018 aus. Mieten und auch Ausschüttungen werden schon heute in Euro berechnet.
Aktienfreunde können sich in Einzelwerten auf osteuropäische Aktien tummeln. Hier ist es aber überwiegend schon recht schwierig, entsprechende Informationen zu erhalten. Es bieten sich dann durchaus Osteuropa-Aktien-Fonds an. Der Fondsanalyst Morningstar hat mit dem besten Rating von 5 Sternen den Griffin Eastern European Fund ( ISIN IE0002787442 ) versehen. Dieser Fonds hat in den letzten Jahren eine deutlich bessere Wertentwicklung verzeichnet, als der vergleichbare MSCI-Osteuropa-Index. Aber bitte beachten Sie, dass die Ostchancen auch erhebliche Ostrisiken aufweisen!
Anleihen auf Währungen der osteuropäischen Staaten halte ich für wenig interessant. Der Renditevorteil gegenüber Euro-Anlagen ist viel zu niedrig, als dass sich die Risiken einer Währungsabwertung vor Eintritt in den Euro aufwiegen ließen.
(Der Autor Harald Schönherr ist Vermögensberater bei der Sparkasse Moers)