Ausschußtagung des Städte- und Gemeindebundes
MOERS. Was haben 23 Bürgermeister, Gemeindedirektoren, Dezernenten, Beigeordnete und Amtsleiter aus ganz Deutschland gemeinsam? Sie alle können sich in ihren Kommunen auf eine Sparkasse verlassen, die ihren öffentlichen Auftrag zum Wohl der Region und des Gemeinwesens erfüllt. Da lag es nahe, daß bei der 37. Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales und Gesundheit des Deutschen Städte- und Gemeindebundes auch ein Sparkassenmann zu Wort kommt. Direktor Ulrich Ruthenkolk, Vorstand der Sparkasse Moers, nutzte seinen Besuch im Tagungszentrum des Hotels zur Linde in Repelen für einen Appell an die Kommunalpolitiker: „Schützen sie die Sparkassen vor zu starker Fremdeinwirkung von außen, damit sie ihren öffentlichen Auftrag auch zukünftig noch wahrnehmen können“.
Die kommunalen Vertreter aus den alten und neuen Bundesländern erfuhren von Ulrich Ruthenkolk, wie die Sparkasse Moers den öffentlichen Auftrag versteht: „Wir sind mit mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Region. Als Zweckverbands-Sparkasse liegen wir mit einer Bilanzsumme von 2,1 Milliarden Euro an 28. Stelle in NRW und sind bundesweit unter den noch 540 selbständigen Sparkassen auf Rang 138.“
In 32 Geschäftsstellen mit persönlicher Beratung sowie sechs zusätzlich eingerichteten SB-Geschäftsstellen sichere die Sparkasse Moers die flächendeckende Geld- und Kreditversorgung der Bevölkerung. Hier erinnerte Direktor Ruthenkolk an die Situation in Großbritannien, wo heute schon zwischen zwei und drei Millionen Menschen kein Kreditinstitut mehr in ihrer Nähe haben. Ruthenkolk: „Die englische Regierung überlegt jetzt, Bankfilialen zu subventionieren.“
Die wichtige Aufgabe, den Mittelstand und die wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungskreise mit Krediten zu versorgen, nehme man bei der Sparkasse im Gegensatz zu den rein profitorientierten Privatbanken sehr ernst. Dazu komme die ins Sparkassengesetz eingeschriebene Verpflichtung, sich um den sogenannten „Jugendmarkt“ zu kümmern. Jugendliche werden durch gezielte Aktionen und Informationen an einen eigenverantwortlichen Umgang mit Geld herangeführt. Hier berührte sich das Referat Ulrich Ruthenkolks ganz eng mit dem Tagungsthema der „Jugendhilfe in kommunalen Sozialräumen“.
In der anschließenden Diskussion wollten die Tagungsteilnehmer wissen, wie die Sparkasse Moers mit der Frage von Girokonten für Schuldner umgehe. Ruthenkolk: „Wir richten selbstverständlich Konten für Schuldner ein. Natürlich führt es zu Irritationen, wenn ein Obdachloser in die Geschäftsstelle kommt und Geld abholen möchte, doch dafür sind wir eben auch da.“ Die Sparkassen, so Ulrich Ruthenkolk, der selber viele Jahre aktiv in der Kommunalpolitik war, sollten nie ihre Kinderstube vergessen: „Wir sind mit einem sozialen Anspruch von den Kommunen gegründet worden und sollten nicht anfangen, Privatbank zu spielen!“
25.10.2002