Frank Hoster berichtet vom Anlagemarkt

NIEDERRHEIN. Derzeit sind die Zinsen für festverzinsliche Anlagen deutlich niedriger als die Inflationsrate. Die reale Verzinsung ist damit negativ. So angelegtes Geld verliert stetig an Kaufkraft. Nehmen wir an, dass in den kommenden Jahren mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,5 Prozent zu rechnen ist. Bei einer Durchschnittsverzinsung von etwa 1,5 Prozent jährlich für sichere Anlagen, verliert das Geld Jahr für Jahr 1 Prozent an Kaufkraft. Eine Anlage von 10.000 Euro könnte demnach nach 20 Jahren nur noch 8.000 Euro wert sein. Doch warum tappen viele Anleger offenen Auges in die so genannte „Realzinsfalle“?

Private Sparer sind nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre gebrannte Kinder. Sie wollen jetzt nur noch Sicherheit, egal zu welchem Preis. Und als sicher gelten weiterhin Bankeinlagen und deutsche Staatsanleihen. Institutionelle Anleger wiederum kaufen Staatsanleihen gerne auch zu niedrigen Zinsen, weil sie die Papiere nicht mit Eigenkapital unterlegen müssen und so den verschärften, staatlichen Finanzregeln ein Schnippchen schlagen können. Ein zusätzlicher Anreiz für Banken, Staatsanleihen zu erwerben, besteht darin, dass die Europäische Zentralbank ihnen viel Geld zu extrem niedrigen Zinsen zur Verfügung stellt und im Gegenzug dafür als Sicherheit Staatsanleihen haben will.

Die Niedrigzinsphase dürfte noch einige Jahre anhalten, nämlich so lange, wie die Staatsschuldenkrise dauert. Wie kann man als Privatanleger nun der Realzinsfalle entgehen? Mit Sachwerten. Eine Chance auf gute Renditen gibt es in den kommenden Jahren dort, wo eng an der realen Wirtschaft investiert wird. Interessant sind Aktien von börsennotierten Unternehmen oder Immobilienfonds, also Sachwerte in Form von Wertpapieren. Wertpapiere verbriefen reale Gegenwerte oder die Erträge aus diesen.

Die Weltwirtschaft wächst in den Industrieländern mit moderaterem Tempo, in den aufstrebenden Volkswirtschaften aber mit großer Dynamik. Dort gibt es einen enormen Aufholbedarf bei zunehmender politischer und ökonomischer Stabilität. Aus diesen Gründen rechnen Ökonomen damit, dass börsennotierte Unternehmen weiterhin steigende Erträge erwirtschaften. Grundsätzlich gilt aber für die Investition in Aktien und Fonds: sie bergen große Chancen, doch kapitalmarktbedingte Wertschwankungen können nicht ausgeschlossen werden.

(Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. Diese Information dient Werbezwecken. Sie genügt nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und führt nicht zu einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die die Sparkasse am Niederrhein für zuverlässig hält. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Keine Aussage in dieser Veröffentlichung ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt. )

17.10.2012