MOERS. "Störfall ICH?" lautet die zentrale Frage der diesjährigen Penguin´s Days. Das "Theater ohne Smoking" für Kinder und Jugendliche wirbt ab 9. November wieder für Toleranz und ein friedliches Miteinander. Zehn Inszenierungen von Theatergruppen aus ganz Deutschland und zwei Projekte stehen auf dem Programm. "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in Moers diese Theatertage haben und damit das kulturelle Angebot bereichert wird", freute sich Kulturdezernent Hans-Gerhard Rötters bei der Programmpräsentation in der Sparkasse am Niederrhein.
Den Auftakt bildet das Stück „Schlagmann“ vom TheaterGrueneSosse. Darin geht es um den Spitzensportler Bahne Rabe, der an Magersucht erkrankt war und sich kurz vor seinem 38. Geburtstag zu Tode hungerte. „Vordergründig geben sich diese Menschen fit und easy, aber hinter der Fassade sind sie ihr eigenes Opfer“, erklärt Karin Derks. Sie ist Leiterin des Moerser Kinder- und Jugendtheaters TiM, das bei den Penguin´s Days intensiv mitwirkt.
"Pappe satt"
Das Comic-On-Theater behandelt mit dem Stück „Pappe satt“, das ab acht Jahren geeignet ist, eine ähnliche Thematik wie in „Schlagmann“. Frieda ist dick und leidet sehr. Leon hängt nur noch träge vor der Glotze ab. „Die Kinder versuchen ihre Probleme wegzuessen“, so Karin Derks. Weitere Stücke, die sich mit dem „Störfall ICH“ beschäftigen, sind „Kloß im Hals“, „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht“ oder „Zum Beispiel Harim.“ Mit dabei ist auch „Wieviel Heimat“, eine Inszenierung des Schlosstheaters Moers.
Der gemeinsame Theaterworkshop des Kulturamtes, des TiM-Theaters und der Geschwister-Scholl-Gesamtschule beleuchtet das Thema „Gewalt gegen sich – Gewalt gegen andere“. Dort können die Jugendlichen mit den Mitteln des Theaters Konflikte aufspüren und Lösungen entwickeln. Die Theaterpädagogische Werkstatt in Osnabrück bietet ein Präventionsprogramm gegen sexuellen Missbrauch bei Kindern an. Der Titel lautet „Mein Körper gehört mir“. So sollen die teilnehmenden Kinder unter anderem lernen auf ihr Ja- bzw. Nein-Gefühl zu hören. „Die beiden Projekte sind für uns besonders wichtig, weil die Jugendlichen aktiv mitwirken können“, erklärt Helga Giesen, Projektleiterin bei den Penguin´s Days und stellvertretende Leiterin des Kulturamtes.
Goldener Max
Am Ende der Theatertage wechselt das Maskottchen, der Pinguin Max von Meer, seinen Besitzer. Die Jury, bestehend aus Schülern der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, ermittelt die beste Inszenierung und verleiht den Goldenen Max, der mit einem Preisgeld dotiert ist. „Das ist für uns sozusagen der Rückfluss, wie die Stücke bei den jungen Leuten angekommen sind“, so Helga Giesen. Den Preis stiftet die Sparkasse am Niederrhein, die auch den Rest der Penguin´s Days finanziert. „So eine wertvolle Veranstaltung dürfen wir nicht loslassen“, versichert Marketingdirektor Manfred Falz mit Blick auf die künftigen Veranstaltungen.
Weitere Infos zu den Stücken erhalten Theaterfans beim städtischen Kulturamt unter 02841/201 722. Dort können auch Karten vorbestellt werden. Für die Auftaktveranstaltung am Dienstag, 9. November, mit „Schlagmann“ und für die anderen Aufführungen sind noch Karten erhältlich. Weitere Infos zu den Stücken stehen im „Roten Heft“, das ebenfalls im Kulturamt der Stadt erhältlich ist.
11.10.04
RHEINBERG. Die Türen waren offen, der Kaffeepott stand auf dem Herd und es gab immer etwas zu erzählen. Der Musiker Günter Gall, Jahrgang 1947, hat das Leben in der Arbeiterkolonie in Ossenberg erlebt. „Mein Großvater war Heizer, mein Onkel Kranführer, mein Vater war im Wasserlabor und meine Mutter hat bei der Solvay geputz.“, sagt der gebürtige Rheinberger. Mit Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein hat Günter Gall eben seine neue CD veröffentlicht: „Galläppel“. In 21 Liedern und Gedichten blickt er poetisch und liebevoll auf eine Zeit zurück, „in der man noch ganz viel Zeit zum proote (erzählen) und stropen (streunen) hatte“. Auf dem Kastanienfest präsentierte der Bänkelsänger seine „Galläppel“ vor großem Publikum.
Auf Platt und in Hochdeutsch knüpft Günter Gall in traditionellen und eigenen Texten an die lange Volksliedtradition am Niederrhein an. Schon seine erste Langspielplatte „Lieder vom Niederrhein“ von 1974 tat das. Nach insgesamt sechs LPs und nunmehr zehn CDs sagt er: „Mit Galläppel schlage ich eine Brücke in die Jetztzeit und schließe mein persönliches Geschichtskapitel.“ So besingt er im Lied „Wendmölle“ die knackenden und knarzenden Mühlen seiner Kindheit, aber auch die schlanken und nüchternen von heute, „neue Giganten vör en neue Tid“.
Bei der Vorstellung der CD in der Sparkassen-Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße erhielt Günter Gall den ersten Applaus für seine neuen Lieder. In „Schluff“ erinnert er an den gleichnamigen Bummelzug, der seinen Weg über „Moers, Baerl, Rhinberk und Hülsdonk zum Örmter Berg“ nahm. „Jonge Kerls op Freiersfüüt“, „Buure met Gemüsekiste“ oder „Vader op Hamstertour“ fahren darin mit dem Schluff. Wenn der Rhein mal wieder zu Besuch kam und zwei Wochen bis unters Dach blieb, so erzählt sein Gedicht „Hochwasser“, sagten die Leute öfter als sonst, „da kanns nix machen“. Und im Lied „Pirlala“ tritt sogar „dä groote Napoleum“ auf. Günter Gall: „Pirlala ist ein altes Spottlied und erinnert an die Zeit der französischen Besatzung.“
Die CD „Galläppel“ gibt es ab sofort in der Sparkassen-Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße und in der Buchhandlung Schiffer. Sie kostet 15 Euro.
11.10.2004
RHEINBERG. Rosen und Zollstöcke verteilten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkassen-Geschäftsstelle an der Römerstraße jetzt anläßlich der Neueröffnung. Nach fünf Monaten Umbauzeit präsentiert sich die Geschäftsstelle nun größer und heller. Teamleiterin Sonja Breitenbruch: „Die Geschenke sollen ein kleines Dankeschön für das Verständnis unserer Kunden während der Umbauphase sein.“
Viele Kunden nutzen die Eröffnungswoche, um ihre alte Sparkassen-Card abzugeben. Seit Sonntag, 26. September 2004, gelten im Unternehmensbereich Rheinberg der Sparkasse am Niederrhein (wie auch in Neukirchen-Vluyn) nun ausschließlich die neuen Sparkassen-Karten sowie die neuen Kontonummern. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Instituten stellte die Sparkasse am Niederrhein ihre Datenverarbeitung auf ein komplett neues System um. Für die Kunden brachte die Umstellung neue Kontonummern und Karten mit sich. Die Bankleitzahl (35451775) bleibt vorerst erhalten.
Nur noch neue Kontonummern und Sparkassen-Cards verwenden
Firmenkunden können unbesorgt die bestehenden Geschäftsbriefe oder Rechnungen, auf denen die alten Kontonummern vermerkt sind, bis zu einer Neuauflage aufbrauchen. Die Umstellung der Daueraufträge erfolgt für alle Kunden automatisch. Wenn der Zahlungsempfänger seine Kontonummer bei der Sparkasse am Niederrhein hat, wird diese ebenfalls geändert.
Zahlreiche öffentliche Einrichtungen und bekannte Unternehmen sind von der Sparkasse angeschrieben und über die Kontonummernumstellung informiert worden. Sie müssen von den Kunden nicht nochmals benachrichtigt werden. Eine Liste dieser Einrichtungen ist den einschlägigen Informationsblättern des Kreditinstituts und auch aus dem Internet (www.sparkasse-am-niederrhein.de) zu entnehmen.
7.10.2004
MOERS. Um das vertraute, aber andererseits doch so rätselhafte nasse Element – also das Wasser – drehen sich die 17. Universitätswochen in Moers. Die Überschrift lautet: „Wasser – Gefährdete Ressource und High-Tech-Produkt.“ Zum Auftakt der bereits traditionsreichen Veranstaltungsreihe begrüßte Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, rund 300 Gäste in der Kundenhalle der Sparkassen-Hauptstelle in Moers. Als hochkarätigen Referenten stellte er Professor Peter A. Wilderer von der Technischen Universität München vor, der im vergangenen Jahr vom schwedischen König mit dem „Stockholm Water Prize“, sozusagen dem „Wasser-Nobelpreis“, ausgezeichnet worden ist. Der Pro-Rekor der Universität Duisburg-Essen, Professor Klaus Solbach, begrüßte die Gäste „im Namen der hiesigen Hochschule“.
Millenniumsziele haben alle mit dem Wasser zu tun
Professor Wilderers Thema waren die sogenannten „Millenniumsziele“ der UN bei der Wasserver- und entsorgung, die bei der Verabschiedung im Jahr 2000 eine Verwirklichung bis zum Jahr 2015 vorsahen. Dies auf dem Hintergrund, daß von sechs Milliarden Menschen auf der Erde 1,2 Milliarden ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser sind und etwa die Hälfte ohne Sanitärtechnik auskommen muß. Für nur etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung gebe es Kläranlagen.
Die Millenniumsziele haben u.a. Armut, Hunger, mangelnde Bildung und Kindersterblichkeit im Blick. „In alle gesetzten Ziele spielt das Wasser unmittelbar und entscheidend hinein“, sagte der Referent. Unanhängig davon, daß neue Techniken bei der Wiederaufbereitung von Wasser entwickelt werden müßten und viel Geld dafür einzusetzen sei, müsse auch „eine höhere Wertschätzung des Begriffes in den Köpfen der Menschen Platz finden“. Und wer in Europa meine, das Thema Wasser sei anderswo ein Problem, aber nicht zuhause, der täusche sich gewaltig. Der Ausbruch von gefährlichen Seuchen wie SARS oder Hühnergrippe sei auf dem Hintergrund verunreinigten Wassers zu sehen, und in Zeiten einer mobilen Weltbevölkerung könnten die schlimmen Folgen überall schmerzlich spürbar werden.
Meerwasserentsalzung zunehmend kostengünstiger
Seit der Verkündung der Millenniumsziele sei viel geredet worden – aber nichts sei geschehen, berichtete der Professor. Nun solle eine „UN-Wasser-Aktions-Dekade“ ab März nächsten Jahres endlich konkret weiterführen. Und die EU-Kommission habe 500 Millionen Euro bereitgestellt, damit u.a. Firmen und Universitäten in den Bereichen Forschung und Entwicklung endlich zu neuen Techniken und sichtbaren Fortschritten gelangen. Entscheidend werde sicherlich neben der Meerwasserentsalzung, die zunehmend kostengünstiger erfolge, die Mehrfachverwendung von Wasser sein.
Professor Wilderer vertrat die These, man müsse weg von großen Kläranlagen und zunehmend in kleine bis kleinste Einheiten investieren. Sei es im Flugzeug oder im Eigenheim: Denkbar und technisch machbar seien interne Kreisläufe. Ebenso wie bei festen Abfallstoffen müsse stärker denn je über die getrennte „Sammlung“ und Wiederaufbereitung der verschiedene Arten von Abwasser etwa des täglichen Haushalts nachgedacht werden. Sprich: Fäkalien, Duschwasser oder Regen sollten nicht zusammengeführt und dann besonders aufwendig und teuer geklärt werden, sondern eine getrennte und dann sehr viel kostengünstigere Behandlung müsse her.
Das Ziel, schon in zehn Jahren weit mehr Menschen mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu versorgen, sei mit gezielten Projekten zu erreichen. Professor Wilderer: "Dies aber ist nicht allein eine Aufgabe für Ingenieure, sondern auch für die Bildung. Wir müssen ganz einfach das Bewußtsein dafür wecken, daß Abwasser eine wichtige und wertvolle Ressource auf dem Weg zu gutem Trinkwasser ist."
Am Donnerstag, 14. Oktober, referierte Prof. Dr. Rolf Gimbel zum Thema "Wassernutzung zu Trinkwasserzwecken und für die Industrie."
15.10.2004
MOERS. Seit Jahren müht sich das Niederrheinische Kammermusik Moers (NKM) redlich, der städtischen Finanzmisere zum Trotz seine traditionellen Konzerttermine zu wahren. Eine großzügige Förderung durch die Sparkassen-Kulturstiftung Moers ermöglichte dem Orchester beim diesjährigen Herbstkonzert sogar die Erfüllung eines lang gehegten Programmtraumes: die Aufführung einer Brahms-Symphonie.
Begeisterung und Musizierfreude, die das gesamte Konzert prägten, waren schon im Auftakt zu spüren: Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre, fast ohne Wackeln musiziert, aber trotzdem nicht auf kalte Perfektion abgestimmt, sondern weich und märchen-magisch tönend.
In romantischer Verklärung ging es im Programmablauf weiter mit vier von Mahlers Liedern aus „Des Knaben Wunderhorn“. Barbara Cramm sang die kleine (eigentlich zu kleine) Liedauswahl, die von Rheinlegendchen bis zu den schönen Trompeten den Ausdrucksgehalt der gesamten Sammlung gut widerspiegelte, rein und klar, mit wundervoll schwingenden Koloraturen, wohldosiert dramatischem Ausdruck und selbst in den gefühlvollsten verklärtesten Passagen nie auf Sentimentalität reduziert. Leider ließ die schwierige Akustik der Halle den Dialog zwischen dem eigentlich kräftigen Sopran und dem mächtigen Orchester sehr unausgewogen wirken, so dass vom letzten Pianissimo kaum mehr als ein gedämpfter Hauch zu vernehmen war.
Eine lange Pause bot Musikern wie Publikum dann Muße zur Vorbereitung auf das Hauptwerk des Abends: Johannes Brahms‘ Zweite Symphonie. Ein Lehrstück für Dirigenten wie Orchester und damit für ein Laienorchester ein höchst gewagtes Unternehmen. Dank der tatkräftigen Unterstützung der souverän agierenden Profibläser und durch das Engagement zahlreicher ehemaliger Orchestermitglieder wie auch junger Musiker aus der Region geriet die Symphonie zu einem spannenden, fast triumphalen Finale. Ruhig kam der Anfang, der leise verhallte; ausdrucksvoll trugen die tiefen Streicher ihre Kantilenen vor, eindrucksvoll trug Dirigent Philip van Buren vor, dass große Steigerungen im langsamen Satz nicht zwangsläufig mit Temposteigerungen verbunden sein müssen. Manches wirkte zwar oberflächlich und zu dünn, im Mezzo blieben die Streicher ohne Substanz, und der Charme des Allegretto grazioso entfiel. Doch auch wenn das NKM den tragischen Atem der Symphonie nicht wirklich erreichte, klang die Interpretation insgesamt geistreich und „con spirito“. Brahms mit Herz und Hingabe musiziert. Bravos und großer Applaus!
3.10.04
MOERS. Endlich war es soweit. Mit einem kleinen Festakt wurde am 1. Oktober 2004 in Beisein von Gästen aus Wohlfahrtspflege und öffentlichem Leben in Meerbeck die erste Moerser Märchendrachenwelt eröffnet. Bis zum 9. Oktober feierte die Integrative Kindertagseinrichtung des SCI Moers auf der Kirschenallee ihr zehnjähriges Bestehen. Neben einem turbulenten und spannenden Familienfest am Samstag, 2. Oktober, und weiteren Veranstaltungen für Groß und Klein stand vor allem aufregender Besuch ins Haus: Ein leibhaftiger Drache sollte kommen. Und er würde seine eigene Welt samt Möbeln und Kissen gleich mitbringen...
SCI-Geschäftsführer Karl-Heinz Theußen unterstrich, Integration sei das Thema des Stadtteils Meerbeck. Behinderte Mädchen und Jungen sowie Kinder aus unterschiedlichen Kulturkreisen besuchen die Einrichtung, die am 1. Oktober 1994 mit 90 Kindern startete. „Es zählt nur der Menschn, vor allem, was sein Herz ausstrahlt!“ So hatte die Leiterin der Tageseinrichtung, Christine Joliet, bei der Begrüßung der Gäste formuliert. Bürgermeister Rafael Hofmann lobte die erfolgreichen Integrations-Initiativen in Meerbeck. Man könne insofern von einem „Vorzeige-Stadtteil“ sprechen.
400 Meter Stoff
Übrigens: Ein Drache kam tatsächlich, wenn auch nicht lebendig. Er und seine Welt sind nicht aus Fleisch, Blut und Feuer, sondern aus fast vierhundert Metern Stoff, dreihundert Metern kupferummantelten Schweißstangen, achtzig Quadratmetern Birkenholzplatten, jeder Menge Garn und mindestens dreißig Metern Kordel beschaffen.
Kreiert wurde das liebenswürdige Ungetüm mit Festlandschaft von vier Studentinnen des Objektdesigns an der Krefelder Hochschule Niederrhein. Ihre pfiffige Idee vom Drachen, der das Jubiläumsfest der Kindertagesstätte besucht und seine märchenhafte Welt gleich mitbringt, konnte sich Anfang Juli in einem Wettbewerb durchsetzen, den der SCI Moers im Rahmen einer Kooperation mit dem Fachbereich Design der Hochschule durchgeführt hatte. Das Preisgeld von 3.200 Euro, das die vier Studentinnen beim Festakt als Auszeichnung für ihre Idee und als Honorar für die aufwendige Realisierung derselben erhielten, wurde von der Sparkassenkulturstiftung Moers ausgelobt. Die Geschäftsführerin der Stiftung, Carmen Müller, überreichte das Preisgeld in Form eines symbolischen Schecks. Carmen Müller skizzierte die Aufgabenstellung der Kulturstiftung und erklärte, die Sparkasse am Niederrhein sehe sich auch nach der Fusion der Sparkassen Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg unverändert im Dienste des Gemeinwohls. Die Geschäftsführerin kündigte an, die Stiftung werde auch im nächsten Jahr ein vergleichbares Projekt der Tageseinrichtung in Meerbeck fördern.
Die Preisträgerinnen
Preisträgerin Ortrun Bonn studiert im neunten Semester Objektdesign. Die Aufgabenstellung, für Kinder eine bespielbare Festlandschaft nicht nur zu entwickeln sondern „dann auch wirklich umzusetzen“, kam ihrem Berufswunsch Freizeitpark-Gestalterin direkt entgegen. Die Fun-Expertin sieht in Kindern nicht nur liebenswerte Geschöpfe, sondern auch ihre künftige Hauptzielgruppe.
Annelie Höhenrieder-Gruicic studiert ebenfalls im neunten Semester Objektdesign. Ihr Ziel ist die freiberufliche Vielseitigkeit, weil „gerade die Ausbildung zur Objektdesignerin einem viel Spielraum bei der Auswahl seiner Aufgaben bietet“. An der Arbeit mit Kindern ist sie besonders interessiert, da sie aus einer „teilweise weit verstreuten aber eng zusammengehörigen Großfamilie“ kommt.
Nadine Jessler ist seit neun Semestern auf dem Weg zur Objektdesignerin. Ihr Berufsziel ist die Arbeit als Illustratorin im Bereich der Kinderbücher und der Kommunikation für Kinder. Für sie sind Kinder grundsätzlich ein sehr wichtiges Thema, viele ihrer Arbeitsansätze setzen sich mit Themen rund um Kindheit und Kindsein auseinander.
Wienke Treblin schließlich befindet sich im siebten Semester ihrer Ausbildung zur Objektdesignerin. Da sie sich im sozialen Bereich schon seit ihrer Jugend stark engagiert und auch mit dem Waldorf-Gedanken verbunden ist, hat sie vor allem die im Projekt mögliche Arbeit für die Integrative Einrichtung gereizt. Für ihre berufliche Zukunft bereitet sie sich auf Aufgaben als Illustratorin, Social Designerin, Autorin und im Bereich der neuen Medien vor.
"Echte" Bedingungen
Allen Studentinnen war es besonders wichtig, einmal ein Projekt unter „echten“ Bedingungen von der ersten Idee über die Planung bis hin zur Realisierung durchziehen zu können. Solche Chancen seinen rar gesät, im Normalfall bleibe es im universitären Alltag bei Idee und Entwurf, zumal viele Studierende heute laut Aussage der Teilnehmerinnen nicht mehr das gemütliche Studentenleben vergangener Tage führen und sehr knappe Zeitpläne haben. Fast alle arbeiten zur Finanzierung ihrer Ausbildung und sind durch Uni und Job in Zehn- bis Elfstundentage mit zusätzlichen Arbeitszeiten am Wochenende eingespannt .
Die Realisierung der Märchendrachenwelt war ebenfalls ein „Knochenjob“ für die vier Studentinnen. Anderthalb Monate „schufteten“ sie in den Werkstätten der Hochschule Niederrhein an der Umsetzung der aufwendigen Festlandschaft mit Drache.
1.10.04