Klaus-Peter Pfeifer inszeniert Haydns „Schöpfung“

MOERS. Sein Theaterblut hat Klaus-Peter Pfeifer (48) in der Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren an der Kammeroper in Berlin geleckt. Pfeifer: „Seither habe ich immer wieder erlebt, daß Elemente wie Tanz, Theater oder Licht aus Zuhörern klassischer Musik begeisterte Zuschauer machen können.“ Ein Ziel, das er und die mehr als 250 beteiligten Sänger und Musiker sich auch für die Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ am Dienstag, 3. Juni 2003, gesteckt haben.

Seit sechs Jahren dirigiert der kreative Kirchenmusiker und Sänger Klaus-Peter Pfeifer den Moerser Kammerchor. Die Proben zur „Schöpfung“, für die er 250 Sängerinnen und Sänger aus drei Moerser Chören und das Neue Rheinische Kammerorchester Köln zu einem Klangkörper formt, laufen auf Hochtouren. „Eine Lichtinstallation des neuen Moerser Intendanten Ulrich Greb sowie 60 taktgenau gezeigte Bilder berühmter Meister vom Mittelalter bis zur Neuzeit ergänzen Haydns wunderbare Musik zu einer Sinfonie aus Licht und Klang“, so Pfeifer.

Wie schon die „Carmina Burana“, bei der unter der musikalischen Leitung Pfeifers rund 700 Sänger, Musiker und Tänzer auftraten, soll auch die „Schöpfung“ alle Sinne ansprechen. Ganz bewußt lehnt sich der Kantor und Gründer der Emmaus-Kantorei Willich dabei an die volkstümliche Theatertradition Englands an, wo er das Dirigieren lernte. Pfeifer: „Wenn in London beispielsweise die Matthäus Passion aufgeführt wird, dann kommen die Leute in Freizeitkleidung und bringen sich Picknick-Körbe mit, die in der Pause geöffnet werden.“

So stellt sich Klaus-Peter Pfeifer auch die Atmosphäre im großen Zirkuszelt des MoersFestivals vor: „Ich würde mir wünschen, daß die Leute unsere Produktion der Schöpfung als Einladung verstünden, diese wunderbare Musik einmal barrierefrei zu erleben.“ Der Kreiskantor des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen hat insbesondere bei seiner Arbeit mit Kindern festgestellt, daß solch unkonventioneller Zugriff auf barocke und klassische Musik viel eher dazu in der Lage ist, auch junge Menschen zu begeistern. „Mit unseren Kindermusicals oder dem Christmasjazz haben wir ganz tolle Erfahrungen gemacht.“

Gerade die bildhafte Musik Joseph Haydns, die in drei Teilen die sechs Tage der Schöpfung und den Ruhetag nachzeichnet, „eignet sich hervorragend für ein solches Projekt“, so Pfeifer. Das Spiel mit dem Licht orientiert sich, parallel zu den sieben Schöpfungstagen, an den sieben Farben des Regenbogens. „Und wenn der Erzengel auf dem hohen C Gottes ‚Es werde Licht’ zitiert, dann ruft diese Stelle doch geradezu nach visueller Bekräftigung.“

Karten für die 250 nummerierten Sitzplätze in der Zeltmitte kosten 24 Euro. Für alle anderen Plätze beträgt der Eintritt 15 Euro, ermäßigt neun Euro. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und direkt bei der Musikalischen Gesellschaft Moers unter der Rufnummer 02841 / 54424.