Anlagetips von Vermögensberater Harald Schönherr

MOERS. Wer soll die Börse noch verstehen ? Am 19. Juli wurden die Quartalszahlen von SAP (Softwarehaus, WPK 716.460) erwartet. Im Vorfeld wurde gemunkelt, dass die Zahlen deutlich besser ausfallen könnten, als erwartet. Aber es bestand immer noch die Gefahr, dass diese ja auch schlechter sein könnten. Also wurde der Kurs erstmal auf 142 Euro runter gedrückt. Dann kamen die Zahlen, und sie waren dann doch deutlich besser als erwartet. Der Kurs sprang sofort auf 158 Euro - ein riesiger kurzfristiger Gewinn, der m.E. schon wieder viel zu hektisch ausfiel. Einen Tag später, die Kurse bröckeln langsam wieder auf 153 Euro ab, schiebt SAP dann nach, dass die Ergebnisse des Vortages um 90 Mio. Euro nach unten korrigiert werden müssen, weil die Beteiligung an Commerce One gerade etwas schlechtere Zahlen ausgewiesen hat. Und alle, die vorher noch ganz genau auf den letzten Cent hinter dem Komma geschaut haben, interessiert diese Meldung überhaupt nicht. Der Kurs steigt weiter auf 160 Euro. Das ist mit Logik nicht mehr zu erklären und zeigt, wie hektisch und irrational derzeit an der Börse agiert wird.

SAP kommt bestimmt auch wieder etwas runter. Und bei Kursen um die 150 Euro erscheint die Aktie durchaus interessant.

Nachdem schon Siemens mit festverzinslichen Wertpapieren im Markt vertreten ist kommt nun auch die "verschwägerte" Robert Bosch GmbH ( WPK 517.034 ). Die 5,25% Anleihe zu einem Kurs von 100,90% erbringt bei einer Laufzeit bis zum 19.07.2006 eine Rendite von 5,04%. Das Rating liegt bei AA- und ist damit als solide zu bezeichnen. Eine Bundesobligation mit vergleichbarer Laufzeit erbringt derzeit gerade 4,35%.

Die ebenfalls soliden Inhaberschuldverschreibungen der Sparkasse Moers erzielen immerhin 4,75% Ertrag. Sie sehen, auch bei festverzinslichen Wertpapieren lohnt das Vergleichen !